Rückblick
Sommerausstellung 2024
Vorbildlich. Angelika Kauffmann kopiert
Kopie oder Original? Diese Frage stellt sich in der Kunstwissenschaft häufig, so auch bei Angelika Kauffmann (1741–1807). Nicht wenige ihrer Gemälde sind in mehreren eigenhändigen Fassungen bekannt. Zudem war das Kopieren über Jahrhunderte hinweg ein wesentlicher Teil der Kunstausbildung – und im Gegensatz zu heute keineswegs negativ besetzt. In Vorarlberg schulten sich etwa der in Schwarzenberg geborene Johann Jakob Fink (1821–1846) und der aus Dornbirn stammende Johann Kaspar Rick (1808–1888) an Kauffmanns Werken und schufen zahlreiche qualitätsvolle Kopien. Auch die Künstlerin selbst hat insbesondere in ihren Lehrjahren in Italien viel kopiert. Sie studierte die Kompositionsweisen und Maltechniken der Alten Meister und kopierte Bilder von Correggio, Raffael, Guido Reni oder Guercino im Auftrag englischer Grand-Tour-Reisender. Die Ausstellung zeigt Originale und ihre Wiederholungen und regt dazu an, den künstlerischen und historischen Wert von Kopien neu zu beurteilen.
Sommerausstellung 2023
In Szene. Angelika Kauffmann ausstellen
Mit dem Aufkommen öffentlicher Ausstellungen im 18. Jahrhundert wird Kunst zum gesellschaftlichen Ereignis. Neben dem Hof- und Auftragskünstler betritt der neue Typus des Ausstellungskünstlers die Bühne der Kunstwelt. Die Karriere von Angelika Kauffmann fällt genau in diese Zeit. Viele ihrer besten Gemälde entstehen ohne Auftrag für die jährlichen Schauen der Royal Academy of Arts in London. Auch das Bild, das wir heute von der berühmten Malerin haben, wurde und wird entscheidend durch Ausstellungen geprägt. Beginnend in Bregenz 1908 über die erste monografische Ausstellung in England 1955 bis zu Gegenüberstellungen mit Zeitgenossen und Gegenwartskunst haben Museen und Kurator*innen ihr Andenken bewahrt und Aspekte ihres Werks und ihrer Persönlichkeit in Szene gesetzt. Anhand von Originalwerken und Archivmaterial erzählt die Ausstellung von dieser Geschichte, von sich verändernden Präsentationsformen und Sehgewohnheiten und von einer Künstlerin, die ihr Publikum immer schon mitgedacht hat.
Sommerausstellung 2022
Eine von uns. Angelika Kauffmann, verehrt und vereinnahmt
Angelika Kauffmann (Chur 1741–1807 Rom) war bereits zu Lebzeiten eine Ikone. Als starke Frau und Malerin in ganz Europa verehrt und bewundert gilt sie als Vorreiterin des modernen Feminismus und Weltbürgertums. Schon als Kind war sie viel unterwegs und wechselte häufig den Wohnsitz. In London und Rom machte sie Karriere. Schweizer, Deutsche und Briten sehen sie bis heute als eine der ihren. Sie selbst hingegen betrachtete immer den Bregenzerwald als ihre Heimat. Anhand von Originalwerken und Archivmaterial stellt die Ausstellung Fragen zu Herkunft, Identität und Selbstinszenierung und zeichnet die öffentliche Wahrnehmung der Künstlerin vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart nach.
Sommerausstellung 2021
Nach Italien! Angelika Kauffmann und die Grand Tour
Angelika Kauffmann (1741–1807) war zeitlebens viel unterwegs und pflegte Freundschaften mit der politischen, kulturellen und wissenschaftlichen Elite in ganz Europa. Bereits in jungen Jahren reiste sie mit ihrem Vater durch Italien und studierte die Alten Meister. Nach ihrer Zeit in London, wo sie zur Lieblingskünstlerin der High Society aufstieg, kehrte sie 1781 nach Italien zurück und lebte bis zu ihrem Tod in Rom. Weit herumgekommen waren auch ihre internationalen Auftraggeber, für die es im Zeitalter der Aufklärung zum guten Ton gehörte, sich auf eine ausgedehnte Bildungsreise zu begeben, die als „Grand Tour“ bekannt wurde. Italien mit seiner langen Kunsttradition, den antiken Stätten und malerischen Landschaften war das bevorzugte Ziel. Die Ausstellung widmet sich anhand von Originalwerken der Künstlerin und ihrer Zeitgenossen den Sehnsuchtsorten im Süden, den Reisenden, ihren Geschichten und den nach Hause mitgebrachten Souvenirs. Als Vorläufer von Ansichtskarten und Selfies erinnern uns die Bildzeugnisse der Grand Tour an eine Epoche, in der das Fernweh so groß war wie heute – und nehmen uns mit auf eine Reise in das Italien des 18. Jahrhunderts.
Heimatmuseum 2020/2021
Wem gehört das Bödele? Eine Kulturlandschaft verstehen
Das Bödele ist das Naherholungsgebiet der Stadt Dornbirn. Doch es gehört zur Gemeinde Schwarzenberg. Der Dornbirner Fabrikant Otto Hämmerle erwarb 1901/02 Grundstücke und Vorsäßhütten von Schwarzenberger Bauern und erfand das Tourismusziel Bödele. Er ließ die Hütten zu Ferienhäuschen umbauen, errichtete ein Luxushotel und einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb. Überhaupt scheinen Gegensätze für das Bödele prägend: Dornbirn und Schwarzenberg, Ferienhäuser und geschütztes Hochmoor, Girardelli-Hang und Familienskigebiet, Motorradrennen und Ashram. Spannend ist das Verhandeln der unterschiedlichen Interessen – früher wie heute: Aus Konflikten und Widersprüchen entsteht dabei mitunter etwas ganz Neues, etwas allein für diese Kulturlandschaft Spezifisches. Das Bödele ist wie ein Brennglas, das sozialen und historischen Wandel bündelt. Das zeigen die Ausstellungen im Stadtmuseum Dornbirn und im Angelika Kauffmann Museum Schwarzenberg.
Fotorundgang "Wem gehört das Bödele?"
Sommerausstellung 2020
das Beste. Ein Blick in die Sammlung
Parallel zur Ausstellung "Wem gehört das Bödele? Eine Kulturlandschaft verstehen" im Heimatmuseum werden im modernen Teil des Hauses Highlights aus der umfangreichen Kunstsammlung der Gemeinde Schwarzenberg gezeigt. Die rund fünfzig ausgestellten Werke von und nach Angelika Kauffmann spannen einen Bogen über alle Genres und Schaffensperioden – vom Frühwerk des gefeierten Wunderkinds, über mythologische Szenen und Allegorien bis zum meisterhaften Porträt der englischen Adeligen Anne Loudoun, Lady Henderson of Fordell, aus der Londoner Zeit und dem nur wenige Jahre vor ihrem Tod fertiggestellten Hochaltarbild für die Schwarzenberger Pfarrkirche. Zu sehen ist außerdem das letzte Selbstbildnis der Künstlerin von 1802, das im Jahr 2018 gemeinsam mit dem vorarlberg museum erworben werden konnte. Die Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken sowie Porzellane mit Motiven nach Angelika Kauffmann sind über Jahrzehnte durch Ankäufe, Legate, Schenkungen und Stiftungen in den Besitz der Gemeinde Schwarzenberg gelangt. In ihrer Gesamtheit bilden sie einen Bestand, der den Vergleich mit anderen Kauffmann-Sammlungen nicht zu scheuen braucht.
Sommerausstellung 2019
Angelika Kauffmann. Unbekannte Schätze aus Vorarlberger Privatsammlungen
Vieles von dem, was in dieser Ausstellung zu sehen ist, wird selbst Kauffmann-Kennern unbekannt sein. Denn Vorarlberger Privatsammler zeigen hierzulande teils zum ersten Mal ihre Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken der berühmten Künstlerin. Zudem ist es der Kuratorin Bettina Baumgärtel gelungen, verschollen geglaubte Werke aufzuspüren. Hochkarätige Leihgaben aus öffentlichen Sammlungen ergänzen die Schau. In Schwarzenberg, dem Heimatort ihres Vaters und ersten Lehrers, wird ein ganz besonderes Kapitel aufgeschlagen: Hier treffen einzigartige Frühwerke auf meisterhafte Spätwerke. In Dessau 2018 mit großem Erfolg gezeigt, war die Ausstellung 2019 im vorarlberg museum in Bregenz und im Angelika Kauffmann Museum in Schwarzenberg zu sehen. In Zusammenarbeit mit dem UNESCO-Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz in Sachsen-Anhalt, dem vorarlberg museum und dem Angelika Kauffmann Research Project (AKRP).
Sommerausstellung 2018
Er ist wer. Männerporträts von Angelika Kauffmann
Angelika Kauffmann hat zahlreiche Persönlichkeiten ihrer Zeit porträtiert. Zu ihren Auftraggebern zählten Vertreter des Adels sowie weite Kreise des aufstrebenden Bürgertums. Ganz dem damaligen Zeitgeist entsprechend, schuf die Künstlerin teils sehr individuelle und empfindsame Bildnisse. Abseits der rein äußeren Erscheinung, der Repräsentation und Inszenierung von gesellschaftlichem Status durch Kleidung und Beiwerk, wollen die Gemälde auch den wahren Charakter und das innere Wesen der porträtierten Männer zur Anschauung bringen. Gütig, tugendhaft und gebildet sollen sie erscheinen, wie es auch der in England geprägte Begriff des "Gentleman" beschreibt.
Heimatmuseum 2017/2018
Heimarbeit. Wirtschaftswunder am Küchentisch
Im historischen Teil des Museums wurde 2017 und 2018 eine Ausstellung zu Heimarbeit nach 1945 gezeigt. Diese spezielle industrielle Produktionsform hat im Bregenzerwald eine lange Tradition und war bis vor wenigen Jahren weit verbreitet. Erinnerungen und Objekte dazu wurden im Museum präsentiert, aber auch während der Ausstellungsdauer aktiv gesammelt. Weitere Informationen zum Projekt unter:
www.heimarbeit-vorarlberg.at
Sommerausstellung 2017
Ich sehe mich. Frauenporträts von Angelika Kauffmann
Im 18. Jahrhundert wurde in England der Versuch unternommen, die Porträtmalerei mit sogenannten Rollenbildnissen aufzuwerten. Das Rollenbildnis versetzte seine Protagonisten in historische oder mythologische Rollen und nobilitierte damit die Gattung. Besonders in ihren Freundschafts- und Attitüdenbildnissen sowie mit türkischen Maskeraden ihrer weiblichen Modelle setzte Angelika Kauffmann eigene Akzente. Auf der Suche nach Identität wandten sich viele vermögende Frauen an die Künstlerin, um ihr Porträt malen zu lassen.
Sommerausstellung 2016
Das bin ich. Kinderporträts von Angelika Kauffmann
Schon in ihren Lehrjahren beschäftigte sich Angelika Kauffmann mit der Darstellung von Kindern. Die Ausstellung zeigt ausgewählte Beispiele von Kinderporträts aus Kauffmanns Englandzeit, aber macht auch den Entstehungsprozess des Bildnisses der königlichen Familie von Neapel nachvollziehbar. Darstellungen von Jesuskind und Kinderfiguren aus Historiengemälden ergänzen die Schau. Eine von Kindern zusammengestellte Auswahl an historischem Spielzeug der Sammlung Iris Alge (ehemals Spielzeugmuseum Wolfurt, heute vorarlberg museum) ist ebenfalls Teil der Ausstellung.
Sommerausstellung 2015
Angelika Kauffmann. Residenz Rom
Als Angelika Kauffmann 1782 nach Rom zurückkehrt, lässt sie sich in der Via Sistina, nahe der Kirche Trinità dei Monti, nieder. In diesem Palazzo residierte der Maler Anton Raphael Mengs in seinen ersten römischen Jahren von 1751 bis 1758. Kauffmanns Salon wird zum kosmopolitisch ausgerichteten Treffpunkt von Künstlern, Aristokraten und Intellektuellen. Wichtige Historiengemälde und exemplarische Bildnisse präsentieren die römische Werkphase der Künstlerin. Die Ausstellung gewährt auch Einblicke in die Beziehungen von Angelika Kauffmann zu ihrem Cousin Johann Kauffmann sowie in das Schaffen des Bildhauers und entfernten Verwandten Johann Peter Kauffmann.
Heimatmuseum 2015/2016
hüslo – bopplo – spielo
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl an Spielzeug aus dem Bregenzerwald von der Jahrhundertwende bis zu Beginn des „Plastikzeitalters“: Spielsachen, mit denen gespielt worden ist, die Geschichten erzählen können, die aufbewahrt worden sind, die Erinnerungen an die Kindheit wecken. Gekauftes Spielzeug gab es nur zu besonderen Anlässen, meistens wurde es selbst gemacht. Mit Spielzeug wurden bestimmte Vorgänge des Alltags nachgeahmt und nachgespielt: Mädchen spielten mit Puppen und Puppenküchen, Buben mit Holztieren, Holzställen und Baukästen. Und womit spielen Kinder heute? Kinder der Volksschule Schwarzenberg stellen ihr Lieblingsspielzeug den Spielsachen von früher gegenüber.