Angelika Kauffmann

Angelika Kauffmann (1741 – 1807). Leben und Werk

1741 – 1765 Kindheit und Jugend.

Angelika Kauffmann wurde am 30. Oktober 1741 in Chur geboren. Ihr Vater, der aus Schwarzenberg stammende Maler Johann Joseph Kauffmann, erkannte früh das künstlerische Talent seiner Tochter und unterwies sie in der Malkunst. Daneben wurde Angelika Kauffmann in Sprachen unterrichtet, auch ihre schöne Singstimme wurde gefördert. Nach dem Tod der Mutter 1757 reisten Vater und Tochter nach Schwarzenberg, wo sie gemeinsam die Kirche neu gestalteten. Es folgten weitere Aufträge im Bodenseeraum und anschließend ein mehrjähriger Aufenthalt in Italien mit wechselnden Wohn- und Studienorten, unter anderem Florenz, Rom und Neapel. Mit dem Bildnis des Antikengelehrten Johann Joachim Winckelmann wurde ihr Name über Rom hinaus bekannt.

1766 – 1781 London.

Von englischen Italienreisenden ermutigt, reifte in der jungen Künstlerin der Entschluss, nach London zu ziehen. Nach dem Umzug 1766 war Angelika Kauffmann bald sehr erfolgreich, erhielt zahlreiche Aufträge und arbeitete, unterstützt von ihrem Vater, der Atelier und Haushalt organisierte, unermüdlich. Zu ihren Förderern zählte auch Joshua Reynolds, der einflussreichste englische Maler seiner Zeit. 1768 war Angelika Kauffmann neben Mary Moser das einzige weibliche Gründungsmitglied der Royal Academy. Bei deren jährlichen Sommerausstellungen stellte die Künstlerin regelmäßig Werke aus. Der Erfolg in England wurde nur durch Kauffmanns erste Ehe mit einem Heiratsschwindler und den Skandal um ein Bild des Malers Nathaniel Hone, auf dem sie angeblich nackt dargestellt war, getrübt. Das tat ihrer Popularität aber keinen Abbruch. Durch ihre gezielte Zusammenarbeit mit Kupferstechern wurden Druckgrafiken nach ihren Werken in ganz Europa verbreitet.

1781 Schwarzenberg.

Die 40-Jährige heiratete den italienischen Maler Antonio Zucchi 1781. Nach der Hochzeit folgte der Umzug nach Italien. Auf der Reise nach Venedig besuchten sie Schwarzenberg, wo Angelika Kauffmann die Bande in den Geburtsort ihres Vaters erneuerte. Obwohl sie nur wenige Monate ihres Lebens in Schwarzenberg verbrachte, fühlte sich die Künstlerin dem Geburtsort ihres Vaters ein Leben lang verbunden.

1782 – 1807 Rom.

1782 starb Angelika Kauffmanns Vater in Venedig, dieser Verlust traf sie schwer. Im Mai dieses Jahres übersiedelte das Ehepaar Kauffmann- Zucchi nach Rom und richtete sich dort in der Nähe der Spanischen Treppe in einem Palazzo ein. Das Atelier der Malerin wurde bald ein wichtiger Treffpunkt, ihre Salonabende waren gut besucht. Romreisende von Rang ließen sich von Angelika Kauffmann porträtieren oder gaben Historiengemälde in Auftrag, unter anderem Kaiser Joseph II., Zarin Katharina die Große und die königliche Familie von Neapel und Sizilien. Daneben malte die Künstlerin auch einige Bildnisse für ihre Freundschaftsgalerie. Das letzte Lebensjahrzehnt Kauffmanns war vom Verlust ihres Ehemannes 1795, dem Tod enger Vertrauter, den Folgen der Napoleonischen Kriege und von Krankheit geprägt. Religiöse Themen nahmen in dieser Zeit eine immer wichtigere Rolle in ihrem Werk ein.

1807 Tod.

Am 5. November 1807 starb Angelika Kauffmann in Rom und wurde unter Anteilnahme der Bevölkerung mit großem Pomp in Sant’Andrea delle Fratte beigesetzt.